Arbeitgeberanlass 2025

Mittelthurgauer Arbeitgeber diskutieren über die Zusammenarbeit mit Europa

Der Arbeitgeber Mittelthurgau war am 31. März zu Gast bei der Firma Stadler Rail in Bussnang. «Unser heutiges Thema sind bessere Verträge mit der EU. Die Betonung liegt auf Besser – also besser als mit einem Rahmenabkommen», sagt Dominik Hasler, Präsident des Arbeitgeberverbands Mittelthurgau, bei der Begrüssung der rund 50 Gäste im grossen Konferenzraum und übergibt danach an den Gastgeber Peter Spuhler. Dieser stellt seine Firma kurz vor. In Bussnang 1962 angekommen als kleiner Familienbetrieb ist Stadler Rail heute ein Grosskonzern mit rund 15'000 Mitarbeitenden, acht Werken und nochmals acht Komponentenwerken in verschiedenen Ländern der Welt. «In Europa sind wir die Nummer 2 beim Marktanteil und auch in Amerika gut unterwegs», sagt Peter Spuhler. «Wir sind gut gewachsen mit guten Produkten. Was das Produkteportfolio betrifft, sind wir die Besten weltweit. Wir decken von der Zahnradbahn bis zum Hochgeschwindigkeitszug alles ab.»

Nach der Einleitung und Vorstellung hält Silvan Wildhaber ein Impulsreferat über den Stand der Verhandlungen der Bilateralen III zwischen der Schweiz und der EU. «Die Frage bei diesen Verhandlungen ist, wie gehen wir mit unseren Nachbarn um?», sagt der CEO der Filtex AG aus St. Gallen und Präsident der «Freunde der FDP». Er betont die Wichtigkeit guter Handelsbeziehungen mit der EU. «59 Prozent unserer Ausfuhren im Wert von 296 Milliarden Franken gehen in die EU.» Zum heissen Eisen Personenfreizügigkeit sagt Wildhaber: «All unsere Arbeitsplätze können mit Inländern nicht gefüllt werden, wir brauchen Leute von aussen. Da geht es um Leute, die mit einem Arbeitsvertrag in die Schweiz kommen, um zu arbeiten. Sonst bleibt uns nur Verlagerung oder intensivere Digitalisierung.» Auch die Beteiligung an internationaler Forschung und Stromsicherheit für die Schweiz kann aus Sicht von Silvan Wildhaber nur mit den Bilateralen III erreicht werden. Im anschliessenden, angeregten Podium diskutieren Silvan Wildhaber, Peter Spuhler und Nationalrat Pascal Schmid das Thema der Zusammenarbeit mit Europa unter der Gesprächsleitung von Weinfelder-Anzeiger-Verleger Mario Testa. «Die grosse Frage ist also die Rechtsübernahme; die hohe Einwanderung, das liberale Arbeitsrecht, das unter Druck steht. Ob der politische Wandel nach rechts in mehreren Europäischen Staaten ein Vorteil für die Schweiz ist, wird sich weisen», fasst Arbeitgeber-Präsident Dominik Hasler die Diskussion zusammen. 

Bei einer Führung durch die Produktionshallen der Stadler Rail erfahren die Gäste des Arbeitgeberanlasses von ihren Bärenführern viel Wissenswertes um die Produktion der Schienenfahrzeuge aus Bussnang. Abgerundet wird der interessante Abend mit einem reichhaltigen Apéro riche, offeriert vom Arbeitgeberverband Mittelthurgau.

Text: Mario Testa

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